Ein wenig übertreibt er schon der gute alte Samuel Johnson, aber wir haben tatsächlich sehr viel gesehen auf unserer kurzen Reise.
Am Montag, den 3. Juni ging’s los: 6:30 Uhr mit dem Flieger ab Nürnberg. Um 4:30 standen alle pünktlich am Treffpunkt in Abflughalle 1, die meisten hätten noch ein paar Mützen voll Schlaf gebrauchen können.
Einige flogen zum ersten Mal und waren schon ein wenig aufgeregt, zumal der Pilot den Vogel dann auch ein wenig holprig aufsetzte.
Die Zugfahrt in die City war wie immer sehr anstrengend: Zug voll, einige mussten stehen, das ganze Gepäck über Laufbänder, Rolltreppen und Bahnsteige zerren und schieben …
Gegen 10 Uhr waren wir dann am Hostel und konnten das Gepäck einlagern. Nach einem kurzen Supermarkt-Frühstück (bei dem wir gleich ´mal in die supermodernen Selbstbedienungskassensysteme der großen Stadt eingeweiht wurden), fuhren wir mit der Tube nach Camden Town. Camden ist ein quirliges Multikulti-Viertel, wo man einkaufen und Spezialitäten aus aller Herren- (und Frauen)länder probieren kann.
Im Hostel bezogen wir dann um 16.00 Uhr die Zimmer. Von der Ausstattung her waren es zwar eher Mönchszellen (für sehr kleinwüchsige und leichtgewichtige Mönche), aber wir wollten hier ja nicht so viel Zeit verbringen. Nach dem Abendessen im Hostel brachen wir gegen halb acht auf, um vom London Eye einen Blick auf das abendliche London zu werfen.
Am folgenden Dienstag stand die berühmte Mme Tussaud auf unserem Programm. Und danach noch eine verregnete Themsefahrt. Um 18.00 Uhr waren wir dann im Hard Rock Café verabredet zu Burger und Fritten.
Am Mittwoch besuchten wir das britische Parlament, was (für einige) ein echtes Highlight war und nur dank der Vermittlung von Sophia Langes Onkel, der britischer Staatsbürger ist, zustande kam (Danke noch ´mal dafür!). Wir wurden von einem jungen Mann begleitet, der uns – natürlich nur auf Englisch – erläuterte wie die britische Demokratie funktioniert.
Und dabei konnten wir noch den berühmten Speaker der Commons sehen: John Bercow (der, der immer „Order“ brüllt, wenn’s im Parlament drunter und drüber geht). Wir durften leider nicht fotografieren, mussten mucks-mäuschenstill sein und die Mützen abnehmen, als er mit seinem Tross vorbeizog (u.a. begleitet von einem Menschen, der einen ca. 2,5 m langen Goldstab auf dem Rücken schleppen musste).
Wir waren im House of Lords, weil das Oberhaus erst später Sitzung hatte. Dort lernten wir, dass das Sofa in der Mitte der sogenannte Woolbag ist, der Wollsack, auf dem der Speaker sitzt. (Wolle ist die Grundlage britischen Reichtums).
Nach so viel Bildung durften die Schüler sich wieder ins Konsumgetümmel der Oxford Street stürzen. Einige gingen sogar in die Tate Modern. Zum Essen waren wir dieses Mal in einem indischen Restaurant verabredet.
Am Donnerstag sahen wir nach dem Frühstück erst der Wachablösung der Gardesoldaten zu (was durch einen Regenguss jäh unterbrochen wurde). Danach trafen wir uns mit Sophias Onkel, der uns auf einem Stadtspaziergang an Sehenswürdigkeiten vorbei begleitete: Downing Street No. 10, das Regierungs-viertel und der Buckingham Palace. Am Picadilly Circus war dann Schluss mit Bildung für diesen Tag. Um 18.00 Uhr trafen wir uns dann wieder zum Essen: surprise, surprise Burger und Fritten.
Am Freitag gab es wieder eine kleine Dosis Bildung: V&A Museum. Zwei freie Aus-stellungen über Mode und Einrichtung waren schnell absolviert. Danach ein letztes Mal Shopping. Um vier starteten wir zurück zum Flughafen. Wieder das gleiche Spiel: volle Züge überall, nerviges Gepäck … aber gottseidank keine Verspätungen.
Ein kleines Gewitter in Nürnberg sorgte noch für ein paar kleine Turbulenzen. Letztendlich eine Kleinigkeit.
War schön – danke an Herrn Schreiner. (sh)